Warum ist Eiswein so besonders?
Eiswein ist nicht nur für den Winzer etwas Besonderes. Möchte er von einem Weinberg Eiswein erzielen, so muss er das ganze Jahr über spekulieren und auf optimale Wetterbedingungen setzen. Hat es zwischendurch nur wenige Tage unpassende Gegebenheiten, wird es schnell unmöglich, aus den Trauben einen guten Eiswein zu gewinnen. Lange Erfahrung, das Interesse am Besonderen und etwas Risikobereitschaft werden mit erstklassigen Tropfen belohnt.
Eiswein vom Weingut Dieter Kuntz
Wir sind stolz auf unsere Eisweine mit internationaler Auszeichnung, insbesondere auf unsere limitierte Rarität die Heilige Nacht Edition.
Eiswein stellen wir nur aus besten Jahrgängen her. Um einen Eiswein zu produzieren, muss vieles über das Weinjahr stimmen. Die Trauben müssen zur normalen Erntezeit im Herbst in hervorragendem Zustand sein: Reif aber keinesfalls überreif. Im Herbst und möglichst bis zur Ernte im Winter sollte das Wetter trocken sein. Ideal ist es, wenn der erste Frost gleich Temperaturen um - 7 C oder kälter mit sich bringt und wir die Trauben so beim ersten Frost ernten können. Ist dieser erste Frost dann noch im alten Jahr bzw. so früh wie möglich, so gibt es vielversprechende Qualitäten. Wechseln sich hingegen leichte Frostphasen mit Phasen wärmerer Temperaturen ab, so leidet die Qualität der Trauben bis zum Erntezeitpunkt und man kann das Thema Eiswein für dieses Jahr wieder "abschreiben".
Betrachtet man diese Kriterien, so wird schnell klar, dass die Herstellung von Eiswein für den Winzer immer ein Risiko bedeutet: Wenn die Trauben im Herbst perfekt sind, so könnten diese auch für einen hervorragenden Qualitätswein geerntet werden. Entscheidet sich der Winzer aber diese Trauben in den Weinbergen zu belassen, so trägt er nicht nur das Wetterrisiko für Wochen. Einzelne Beeren werden abfallen oder von den Vögeln gefressen. Da nach dem Herbst die meisten Rebanlagen abgeerntet sind, ist eine einzelne Rebanlage für Eiswein für für unsere Vögel ein Leckerbissen. Bis zur Eisweinlese wird die Erntemenge in jedem Fall deutlich kleiner als sie im Herbst gewesen wäre.
Traubenlese für Eiswein
Im Ergebnis kann dies alles dazu führen, dass die Trauben aufgrund ungünstiger Bedingungen nicht mehr für Eiswein geerntet werden können. Passt jedoch alles, so werden Trauben für Eiswein bei einer Lufttemperatur von - 7°C bis - 9°C geerntet. Ab - 7°C bleiben beim Ernten und Pressen die Wasseranteile in den Trauben weitgehend gefroren. Der gekelterte Most hat somit einen überdurchschnittlich hohen Extraktanteil, wovon sich ein äußerst aromatischer Eiswein erzielen lässt. Da die blauen Trauben, wie auch die gelben Trauben, im gefrorenen Zustand sofort gepresst werden, gelangen nahezu keine Beerenhautanteile in den Saft. Dadurch gewinnt man auch aus blauen Beeren einen weißen Eiswein, den so genannten "Blanc de Noir" - mit Aromen der roten Beeren und der Frische eines Weißweines.